Über uns

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Wir sind eine Gruppe junger Menschen, die den Weg zum Abitur selbst in die Hand genommen haben.

Aber wie sieht das konkret aus?

Jede*r von uns hat "seine*ihre" Fächer innerhalb der Möglichkeiten der Schulfremdenprüfung zum Abitur in Baden-Württemberg. In der Regel sind für all diese Fächer Lehrer*innen bei methodos angestellt, die uns in der Vorbereitung auf die Prüfung unterstützen. Jeden Tag kommen nach einem festen, aber nicht unveränderbaren Stundenplan ca. 3-5 Lehrer*innen und unterrichten in 1,5- oder 2-Stunden-Blöcken. Dadurch haben die meisten etwa 3 Zeitstunden Unterricht pro Tag. Der früheste Unterricht beginnt übrigens momentan um 8:30 Uhr.

Hinzu kommen unser Orga-Treffen einmal in der Woche. Hier besprechen wir, was erledigt werden muss und verteilen Aufgaben. Diese sind z.B. Mails beantworten, Veranstaltungen wahrnehmen, Terminkoordination und alles was sonst in einem Verein so anfällt. Außerdem bleibt Zeit für "offizielle" Diskussion über alle möglichen vereins- oder unterrichtsrelevanten Themen. Auf dieser Basis werden dann in den Orga-Sitzungen auch Entscheidungen wie z.B. über größere Anschaffungen getroffen.

In der restlichen Zeit der Woche ist jede*r frei zu tun was er*sie mag oder für nötig hält. Fast immer bleibt ein Teil der Gruppe zum gemeinsamen Lernen in unseren Räumen oder verabredet sich dort für nach dem Mittagessen. Die Anderen lernen daheim oder gehen völlig anderen Aktivitäten nach.

Alle sind für sich selbst und das Lernen verantwortlich, wir helfen uns aber alle gegenseitig, wenn jemand irgendwo hängt. Eine Anwesenheitspflicht gibt es nicht, auch hier ist die Eigeninitiative aller gefragt. Alle sollten sich jedoch in die Organisation einbringen, denn ohne läuft es nunmal leider nicht. Mit der Hilfe aller macht die Vereinsarbeit aber Spass, verteilt sich sehr gut und es gibt keinen Frust über das Engagement bzw. Nicht-Engagement einzelner.

Es geht bei uns meist fröhlich zu, auch und gerade im Umgang mit den Lehrer*innen. Dies brauchen wir wohl alle als Ausgleich zu der großen Konzentration, die beim Lernen aufkommt. Großes Gelächter sorgt für eine Stimmung, die sich von der in vielen Schulen grundsätzlich unterscheidet und den Spaß am Lernen unterstützt.

Alle dürfen bei uns ihre Ideen einbringen, die Gruppe begeistern und mitreißen, es sind keine Grenzen gesetzt. methodos lebt von den Menschen, die das Projekt weiterführen, sich engagieren und immer wieder kreative Lösungen für alle möglichen und unmöglichen Probleme finden.

Geschichte

Am Anfang stand vor allem der Wille, etwas zu verändern.

Im Sommer 2007 entwickelte eine Gruppe von 12.-Klässler*innen einer Waldorfschule die Idee, den Weg zum Abitur, ohne Schule, selbst zu realisieren. Was zu Anfang noch ein eher utopischer Impuls war, wurde langsam aber sicher und mit viel Unterstützung von beispielsweise Eltern und einigen Lehrer*innen zu einem greifbaren Projekt.

Fern von festgefahrenen schulischen Hierarchien und Lehrer*innen, die keine Freude daran hatten, auf die Interessen und Anregungen ihrer Schüler*innen einzugehen, sollte eine echte Alternative zum staatlichen Schulsystem geschaffen werden.

Letztendlich war es nur eine handvoll Schüler*innen, die sich auf den scheinbar unsicheren Weg in Richtung Schulfremdenabitur machten. Vor und in den Sommerferien des Jahres 2007 war viel zu tun: eine rechtliche Grundlage für methodos musste geschaffen, ein geeigneter Raum gefunden, Lehrer*innen angestellt und finanzielle Unterstützung an verschiedensten Stellen angefragt werden. All diese Aufgaben wurden nach und nach angegangen und gelöst, u.a. mit Hilfe von Eltern und Lehrer*innen. methodos war also nicht von Anfang an ein reines Schüler*innenprojekt, in dem alles völlig selbständig von den Jugendlichen organisiert wird. Mit diesem Anspruch hätte methodos nicht entstehen können.

Seit dem Schuljahr 2007/08 finden sich jedes Jahr erneut Jugendliche und junge Erwachsene zusammen, die den Weg zum Abitur selbständig und eigenverantwortlich angehen möchten. Sich von der Schule abzumelden, vielleicht sogar für das Projekt nach Freiburg umzuziehen und das Selbstvertrauen zu finden, um dem Abitur auf diese Weise entgegen zu gehen, erfordert Mut. Gleichzeitig können wir inzwischen jedoch weitgehend auf die Erfahrung der Vorjahre zurückgreifen.

Während die Schüler*innen des ersten Durchgangs das Ziel verfolgten, ihr Abitur innerhalb eines Jahres zu erreichen, ist das Projekt inzwischen auf zwei Jahre Vorbereitungszeit angelegt. Dennoch steht es steht es allen frei, das Abitur, dann zu absolvieren, wann er*sie es eben möchte. methodos setzt auch hier keine Grenzen.

Weiterhin sind auch die Aufgaben neben der Abiturvorbereitung vielfältig: Spendenanträge stellen, einen Verein führen, Steuererklärung erstellen, Stundenpläne erstellen, E-Mails beantworten, neue Räume suchen, oder auch diese Website erneuern... Doch auch hier können die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren immer konstruktiv genutzt werden.

Mitmachen

Du hast Lust, dich im kommenden Schuljahr 2024/25 bei und mit uns auf dein Abitur vorzubereiten?

Dann schreib uns doch einfach eine Mail an methodos.ev@gmail.com.

Bedingungen, um bei uns mitzumachen, gibt es eigentlich keine. Wir suchen hauptsächlich aber Menschen, die motiviert sind Verantwortung für sich und andere zu übernehmen, die sich im Team für den Verein engagieren möchten und Lust haben, viel für das Abitur und das Leben zu lernen.

Leider muss man auch seit 2021 einen Realschulabschluss/Werkrealschulabschluss haben, um das Schulfremdenabitur antreten zu können. Das ist keine Bedingung um bei methodos mitzumachen, aber eben um an dem Schulfremdenabitur teilzunehmen, was ja unser aller Ziel ist.

Falls du Interesse oder Fragen hast, schreib uns gerne einfach eine Email. Wir geben unseren Bewerber*innnen auch immer erst einmal die Möglichkeit, ein paar Tage bei uns zu hospitieren und sich so einen Eindruck von unserem Alltag bei methodos zu verschaffen.

Wir freuen uns auf dich!

Abitur

Die meisten Menschen bei methodos bereiten sich ungefähr zwei Jahre auf das Abitur vor. Das kann aber jede*r für sich selbst entscheiden. So sind manche auch vier Jahre bei methodos oder andere nur ein Jahr. Möchte man das Abitur innerhalb eines Jahres ablegen, bleibt jedoch kaum Zeit für die Vereinsarbeit und dies erschwert auch den Lehrer*innen die Arbeit. Deswegen empfehlen wir, sich mindestens zwei Jahre Zeit zu nehmen. Grundsätzlich bleibt es aber allen freigestellt, wann sie ihr Abitur antreten möchten.

Wenn sich die Einzelnen dann entschieden haben, in diesem Jahr das Schulfremdenabitur anzutreten, läuft das folgendermaßen ab: Man meldet sich unter Berücksichtigung der Anmeldefrist bis zum 1. Oktober schriftlich als Prüfling beim Land Baden-Württemberg an. Dafür nutzen wir ein Formular. Für die Vollständigkeit der Unterlagen sorgt jede/r Antretende selbst.

Zugelassen sind alle Menschen, die bei Prüfungsantritt das 18. Lebensjahr vollendet haben, die im Land Baden-Württemberg wohnhaft sind und die den Realschulabschluss oder einen diesem Abschluss gleichwertigen Bildungsstand (z.B. Werkrealschulabschluss) erreicht haben.

Es besteht immer die Möglichkeit, bis zu einem bestimmten Datum noch auf schriftlichem Weg vom Prüfungsantritt zurückzutreten, meist ist dies der 1. Februar des Prüfungsjahres.

Beim Abitur hat man zwei Versuche. Man kann also bis zu einem Mal nicht bestehen. Nach der erfolgten Anmeldung wird man dann einer Schule zugeteilt. Dabei ist leider etwas Glück dabei, ob man einer Schule in der Nähe seines Wohnortes oder weiter weg zugeteilt wird. An dieser Schule wird man alle Prüfungen durchführen. Da es eine großer Aufwand für die Schulen ist Schulfremdenprüfungen zu begleiten, wird man meist alleine, manchmal auch zu zweit einer Schule zugeteilt. Ab Januar führt man Gespräche mit den Lehrer*innen der jeweiligen Schule. Dadurch kann man sich einen Eindruck von den eigenen Prüfer*innen machen und Fragen stellen, wie genau die Prüfungen dort ablaufen werden.

Lernen

Die freie Gestaltung der Lernmethodik bei methodos ist einer unserer wichtigsten Grundsätze. Deshalb ändert sich das konkrete Lernkonzept mit jeder neuen Gruppe erneut, da alle neuen Mitglieder es je nach persönlichen Bedürfnissen anpassen können. Methodos lebt von den Menschen, die da sind. Unverändert über die Jahre blieb bis heute, dass sich das Lernen in Unterrichtsstunden mit Lehrer*innen und »Selbstlernstunden« einteilt.

Für die unterschiedlichen Fächer haben wir verschiedene von uns ausgewählte Lehrer*innen, die uns dabei unterstützen, dass wir bei unserem selbstständigen Lernen die richtigen Schwerpunkte setzen, außerdem beantworten sie ungeklärte Fragen und erstellen auf Wunsch der Schüler*innen auch Probeklausuren.

Das Lehrer*innen-Schüler*innenverhältnis unterscheidet sich stark von dem an »normalen« Schulen. Unsere Lehrkräfte sind Unterstützer, die auf einer vertraulichen Ebene mit uns zusammenarbeiten. Hierarchische Strukturen existieren bei uns nicht. Probleme und Wünsche können jederzeit besprochen werden, um dann konstruktive Lösungen zu finden.

Unser Unterricht ist meist kein reiner Frontalunterricht. Wir entscheiden, wie er funktioniert, gestalten diesen mit und sind aktiv Teil davon.

Im Großen und Ganzen sind unseren Unterrichten keine Grenzen gesetzt. Dennoch orientieren wir uns natürlich am Lehrplan, um am Ende gut vorbereitet ins Abitur gehen zu können. Die Inhalte unserer Unterrichte sind so vermutlich meistens ähnlich, wie an „normalen“ Schulen.

In den Selbstlernstunden bleibt, wie auch im Unterricht selbst, Raum für Gruppen- oder Einzelarbeit, Diskussionsrunden, Exkurse oder Wiederholungen.

Dies eröffnet uns viele Möglichkeiten der Gruppenarbeit; z.B. können nach dem Prinzip »learning by teaching« Schüler*innen, die Unterrichtseinheiten bereits beherrschen, diese den anderen Schüler*innen beibringen und so ihr eigenes Wissen festigen und das des Gegenübers erweitern.

Wir haben deutlich weniger Unterricht als „normale“ Schulen. Dadurch ist unser Unterricht höchst produktiv, da alle, die da sind, die Zeit mit viel Eigenmotivation effektiv nutzen möchten. Auch ist der Unterricht (bzw. das eigene Abitur) davon abhängig, dass ausreichend selbständige Vorbereitung sowie Nachbereitung stattfindet.

Bei methodos ist jeder selbst für sein eigenes Lernen verantwortlich. Niemand wird erinnert, überredet oder gar gezwungen zu lernen. Jede*r lernt für sich selbst und die eigene Zukunft. Das mag zunächst vielleicht etwas ungewohnt und schwierig klingen, tatsächlich eröffnet es aber ein riesiges Feld an Möglichkeiten, sich selbst weiterzuentwickeln und schafft gleichzeitig eine neue Lernmotivation für jede*n Einzelne*n. Wir lernen nicht nur für das Abitur, sondern auch für das Leben, für uns selbst und auch einfach aus Spaß am Lernen.

Auch gibt es natürlich stetig die Möglichkeit sich gegenseitig zu unterstützen. Wir sind schließlich auch eine Gruppe, die sich gemeinsam auf den Weg zum Abitur gemacht hat. So können beispielsweise auch Lerngruppen gebildet werden. Allein wird bei methodos niemand gelassen.

Neben dem Abiturstoff lernen wir noch vieles andere. Da der gesamte Verein, die Öffentlichkeitsarbeit und der Lernalltag von der Gruppe organisiert werden, bildet sich der*die Einzelne automatisch auch in diesen Bereichen weiter.

Das dritte große Lernfeld bei methodos ist das soziale Lernen in der Gruppe. Damit der Verein funktioniert, muss jeder lernen, zuverlässig zu sein, Aufgaben zu übernehmen und diese gewissenhaft zu erledigen, sowie sich nach besten Möglichkeiten in die Gruppe einzubringen. Gute Kommunikation ist unerlässlich. Auch muss die Gruppe lernen, sich entstehenden Konflikten zu stellen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen, um dann Lösungen zu finden.


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Verein

Unser rechtlicher Rahmen ist ein gemeinnütziger Verein, durch den wir uns rechtlich untereinander und mit dritten Vertragspartner*innen absichern können. In unserem Verein tragen ausschließlich wir, die Schüler*innen, die Verantwortung.
Als Verein sind wir keine Schule. Somit erfüllt eine Mitgliedschaft in unserem Verein nicht die Berufs-/Schulpflicht.

Der Vorstand besteht aus drei Personen.

Alle Lernenden sind aktive Mitglieder und bilden damit das entscheidungstragende Organ des Vereins. Der Verein organisiert sich basisdemokratisch. Es findet wöchentlich eine „Orga“ statt, in welcher alle wichtigen und relevanten Themen beraten, debattiert und abgestimmt werden. So werden dort beispielsweise die Finanzen, der Stundenplan, Bewerbungen und alles weitere besprochen. Auch können Aufgaben von dort in kleinere Gruppen ausgelagert werden.